Psychologische Praxis Elvira Kröhnert

Dein kleiner Schritt im Jetzt, ist ein großer für Deine Zukunft.

Gesprächspsychotherapie

Der Personenzentrierte Ansatz

Gesprächspsychotherapie – klientenzentrierte Psychotherapie

Die Gesprächspsychotherapie (der Personenzentrierte Ansatz) wird der Humanistischen Psychologie zugeordnet und beinhaltet die Überzeugung, dass jeder Mensch in sich die Fähigkeit hat, sich in konstruktiver Weise zu entwickeln („Aktualisierungstendenz). In psychologischer Beratung und Therapie geht es darum, Bedingungen herzustellen, die dieses Entwicklungspotential aktivieren und damit Problemlösungen ermöglichen bzw. psychische Störungen beseitigen oder reduzieren.

Ziel: „Lernen, die Person zu sein, die ich bin und nicht die, die ich meine sein zu müssen“

Carl Rogers

Der Personenzentrierte Ansatz wurde in den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts von dem amerikanischen Psychologen Carl R. Rogers (1902 – 1987) entwickelt.

Er resultiert aus den Erfahrungen seiner pädagogischen und psychotherapeutischen Praxis und basiert auf systematischen empirischen Forschungsarbeiten. Beobachtet und analysiert wurden insbesondere unterschiedliche Beziehungs- und Kommunikationsmuster sowie unterschiedliche Kooperationsbedingungen und ihre Auswirkungen.Reinhard Tausch

Prof. Dr. R. Tausch hat ihn 1956 als Gesprächspsychotherapie nach Deutschland gebracht.

Warum “klientenzentriert”?

Der Begriff “klientzentriert” drückt das Bemühen aus, das autoritative Abhängigkeitsverhältnis zwischen Psychotherapeut und Patient so weit wie möglich abzubauen. Hier wird die hilfesuchende Person nicht als Patient (in Behandlung befindlicher Kranker), sondern als Klient (Auftraggeber) gesehen. Im Mittelpunkt der Tätigkeit stehen das Erleben und die Herausarbeitung der positiven Kräfte der jeweiligen Person, die die Würde des Menschen überhaupt verdeutlichen.

Wie funktioniert das?

Man geht davon aus, dass jeder Einzelne im Prinzip selbst weiß, was für ihn gut ist. Wir können persönliches Glück, Liebesfähigkeit und Zufriedenheit entwickeln, wenn wir in Übereinstimmung mit uns selbst leben können. Wir haben in uns die angeborene Fähigkeit, eine Tendenz, uns vorwärts hin zu psychischer Reife zu entwickeln. Diese kann natürlich unter psychischen Abwehrmechanismen tief vergraben sein, wartet jedoch auf die richtige Bedingung, um sich freizusetzen und sich auszudrücken. In einem angemessenen psychologischen Klima (zum Beispiel im Rahmen einer Therapie) bewirkt diese Tendenz (Aktualisierungstendenz), dass sich die Person den augenblicklichen Bedürfnissen besser anpassen kann. Der Einzelne kann dann auf bewussten oder unbewussten Ebenen seine Persönlichkeit neu organisieren, verschiedene Aspekte seines Lebens, die ihm Schmerz und Unzufriedenheit bereiteten verstehen, damit er mit seinem Leben auf konstruktivere, intelligentere, sozialere und befriedigendere Art und Weise fertig wird.

Wie arbeitet der Therapeut mit mir?

Im therapeutischen Setting werden im Idealfall die Therapieziele nicht durch Analyse der Entstehungsgeschichte psychischer Probleme erreicht, sondern der Klient versucht mit Hilfe des Therapeuten neue Lösungsmöglichkeiten für sich selbst zu entwickeln. Nicht der Therapeut, sondern der Klient, wie überhaupt jede Person für sich, ist sein eigener Experte. Dabei ist das wesentliche Ziel, eine Klärung der eigenen Gefühle, Wünsche und Wertvorstellungen zu bekommen. Man könnte es auch als Hilfe zur Selbsthilfe bezeichnen, bei der der Klient lernt, selbstständig besser mit sich und seiner Welt zurechtzukommen, ohne dass eine Abhängigkeit zum Therapeuten entsteht. Die therapeutische Beziehung wirkt förderlich auf die Selbstverwirklichung des Klienten und hilft ihm bei der Aufarbeitung von seinen Problemen. Diese können von verzerrt wahrgenommenen Umweltbegebenheiten und unentdeckten oder verschütteten Bereichen seines Selbst herrühren. Das Selbstbild des Klienten ist nicht deckungsgleich mit seiner aktuellen organismischen Erfahrung und es entsteht ein Zustand der Spannung, der oft sehr diffus erlebt wird.

Was hilft mir dabei?

Durch vor allem Verbalisieren von Gefühlen kann der Klient ermöglichen, auf sich zu hören und sich und seine Bedürfnisse wahrzunehmen. Mit Hilfe des Beziehungsangebots des Therapeuten, welches echt, empathisch und bedingungslos wertschätzend sein sollte, wird dem Klienten die Möglichkeit gegeben, auch bisher nicht akzeptierbare Erfahrungen in sein Selbstkonzept zu integrieren (Aktualisierungstendenz). Innerhalb dieser Begegnung macht er die Erfahrung, dass die eigenen Gefühle und Gedanken nicht negativ bewertet werden und nicht mit Ablehnung verbunden sind und kann sich selbst gegenüber weniger bewertend sein. Dies ermöglicht ihm, ein Stück weit mehr sich anzunehmen und selbstbewusst zu sich zu stehen. Der Knoten wird entwirrt, Erstarrtes aufgeweicht und das eigene Erleben kommt wieder ins Fließen. Man ist sich selbst näher gekommen.

“Das Selbst zu sein, das man in Wahrheit ist”

Sören Kierkegaard

Was bedeutet das?

Weg von:

  • äußeren Erwartungen und vom “eigentlich sollte ich”
  • Gruppenzwängen, Erwartungen anderer und dem Erfüllen kultureller Normen
  • übermäßigem Bedürfnis, anderen zu gefallen
  • äußeren Fassaden und der Angst zu zeigen, wer man in Wahrheit ist

Hin zu:

  • Selbstbestimmung
  • im fließenden Prozess sein (Lebenslange Entwicklung und Lernen)
  • Komplexität auch mit Widersprüchlichkeiten
  • Offenheit auch gegenüber negativen Erfahrungen als hilfreiche Ressourcen
  • Offenheit gegenüber meinen Mitmenschen
  • mehr Selbstvertrauen (“andere machen es vielleicht nicht so, aber ich”)
  • realistisch kreativem und kreativ realistischem Sein